Projekte

Leider hat die Situation bedingt durch COVID 19 verhindert, dass wir seit 2020 ein neues Projekt unterstützen können.



Unser Projekt in 2019:


Zufluchtsstätte für obdachlose Frauen mit und ohne Kindern         "Karla51"


Unsere Spende für März, April und Mai wurde Anfang Juni übergeben: Hygieneartikel  sowie 50x Baumwollunterwäsche.


Vielen Dank an alle Kunden, die mit Ihrer Spende dazu beigetragen haben.




Unsere Spende im Februar: 

Wir danken ganz herzlich unseren Kunden, die fleißig mit gespendet haben:




Unsere Spende im Januar: Winterjacken, Schals, Handschuhe,

                                            Kinderhosen sowie Körperpflege- und 

                                            Hygieneartikel.


Wenn Sie uns hierbei helfen möchten, freuen wir uns jederzeit über eine Spende von Duschgel, Shampoo, Damenhygiene, Zahncreme oder Bodylotion. Ihre Spende wird bei uns gesammelt und alle 1-2 Monate direkt zu "Karla51" gebracht. 


http://www.hilfswerk-muenchen.de/hilfsangebote-frauenobdach-karla-51.html





Im Jahr 2018 haben wir ein ehrenamtliches Projekt für sozial schwache Jugendliche unterstützt.


Startunterstützung Februar 2018: 

ein nagelneuer Trikosatz, diverse gebrauchte Fußbälle gespendet von  der Fußballschule "heikomobil.de", eine Ballpumpe und ein Einkaufsgutschein für "11teamsports.de"


März 2018:

15 neue Sporttrinkflaschen zur Ausstattung bei Fußballturnieren, ein mobiles Beschriftungsgerät zur Kennzeichnung der Ausstattungsgegenstände sowie eine passende Kühltasche für die Trinkflaschen


April 2018

Gestaltung einer Homepage für Freekickers Silvercity sowie Übernahme der Kosten hierfür vorerst für 12 Monate


Mai/ Juni 2018 abschließende Unterstützung

4 gebrauchte Laptops zur Nutzung für Schule, Jobsuche und dem Schreiben für Bewerbungen, die durch die freundliche Unterstützung von Familie Klyeisen aus Odelzhausen zur Verfügung gestellt werden konnten


Die Freekickers sind nun auf einem guten Weg, es sind mehr Mitglieder und Unterstützer hinzu gekommen. Die Mannschaft hat Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt bekommen, die als Gemeinschaftsraum für Zusammenkünfte dienen. Hier werden die Laptops genutzt, es werden Spieltaktiken besprochen und die Spieler können sich auch privat austauschen und sinnvoll Zeit miteinander verbringen.


  • Kai Borchardt trainiert Jugendliche im Plattenbauviertel Halle-Silberhöhe. Er ist nicht nur Fußballlehrer, sondern auch Sozialarbeiter.
  • Kai Borchardt mit seinen jungen Fußballern auf der Silberhöhe.

Halle (Saale) -

Nach ein paar Augenblicken des Schweigens fordert Kai Borchardt seine Jungs auf: „Ihr könnt auch mal etwas zu der Spende sagen“, appelliert der Trainer an sie. Wieder Schweigen. Dann ergreift Benny doch das Wort. „Ich glaube, ich spreche im Namen von allen hier: Danke für die Trikots und die Bälle“, sagt der junge Mann mit den roten Haaren.

Er schaut ins Rund seiner Kicker-Kollegen. Die schauen zu Boden. Mit der Situation scheinen die Jugendlichen nicht viel anfangen zu können. Es sind Jungs, die im Leben nur selten etwas geschenkt bekommen.


Den Satz Trikots und die Fußbälle hat Christiane Lindele zum Bolzplatz in die Silberhöhe, einem Stadtteil im Süden von Halle, gebracht. Sie lebt in der Nähe von München, kommt aber ursprünglich aus Halle. Im Fernsehen hat sie einen Beitrag über die Freekickers Silvercity gesehen - also die Freizeitmannschaft von Kai Borchardt. „Und ich finde, dass die unbedingt unterstützt werden müssen - denn solche Jungs haben ja keine große Lobby“, sagt Lindele.


Geraufe und Gerangel bei Straßenfußball auf der Silberhöhe

Die Freekickers sind ein besonderes Sportkollektiv. Eine Gruppe Straßenfußballer, die kein Verein verbindet, die aber weitaus mehr als ein loser Haufen sind. Sie kommen alle aus der Silberhöhe, einem Viertel in dem viele sozial schwache Familien leben. „Einige der Jungs hier können es sich nicht leisten, in einem richtigen Fußballverein zu spielen“, sagt Kai Borchardt. Die zehn, 15 Euro für den Mitgliedsbeitrag seien im Monat nicht übrig. „Und bei uns ist das Spielen kostenlos, jeder, der will, kann mitmachen.“

Auf dem Bolzplatz ist Kai Borchardt der Boss

Auf dem Bolzplatz ist Kai Borchardt der Boss. Auf die Anweisungen des Trainers hören seine Spieler.

Foto: 
Julius Lukas


Zum Fußballtrainer wurde Borchardt zufällig. 2016 fragte ihn die Leitung der Schöpfkelle, ob er ein paar Jugendliche für ein Turnier fit machen könne. Die Schöpfkelle ist eine Begegnungsstätte in der Silberhöhe. Borchardt ist mit seinen Kindern selbst oft dort. „Die wussten, dass ich früher viel Fußball gespielt habe“, erzählt der 47-Jährige. Er nimmt die Herausforderung an.

Bei dem Turnier läuft es richtig gut. „Wir hätten fast gewonnen“, sagt Borchardt. „Und ich habe gemerkt, wie gierig die Jungs auf das gemeinsame Kicken sind.“ Schon am Wettkampftag ist klar, dass sie weiter machen, das nächste Turnier in Angriff nehmen wollen. „Aber die Schöpfkelle sagte, dass das nicht geht“, erzählt Borchardt. Der Grund ist banal. „Die hatten die 20 Euro Startgeld nicht.“


„Freekickers Silvercity“ kämpfen auf Bolzplätzen gegen Langeweile

Doch der Trainer will das junge Experiment so schnell nicht aufgeben. Borchardt war selbst früher so ein Straßenfußballer, der die Langeweile der Nachmittage auf Bolzplätzen bekämpfte. „Und ich wollte den Jungs die Möglichkeit geben weiter zu machen.“ Der Trainer bezahlt das Startgeld aus seiner eigenen Tasche. „Und dann sind wir zum Turnier gefahren.“

Es ist die Geburtsstunde der Freekickers Silvercity - der „freien Fußballer der Silberstadt“, was eine Anspielung auf den Stadtteil Silberhöhe ist. Ihre fußballerische Heimat ist der Bolzplatz, auf dem sie auch am Sonntag der Spendenübergabe trainieren. Trotz Temperaturen um den Gefrierpunkt sind 13 Spieler da.

Der jüngste ist elf Jahre alt, der älteste Mitte 20. „Wenn ich nicht hierher kommen könnte, würde ich zu Hause sitzen und Langeweile schieben“, sagt Patrick. „Oder Scheiße bauen ohne Ende: Klauen oder irgendwo einbrechen“, ergänzt Kurio und schaut, als würde er das Ernst meinen.

„Als wir angefangen haben, war das Chaos auf dem Platz schon groß“, sagt Kai Borchardt. Es wurde geschimpft und geschrien, auch oft gerauft und gerangelt. Um die Kontrolle über den wilden Haufen zu erlangen, musste Borchardt sich durchsetzen. „Ich habe den Jungs mit klaren Ansagen gezeigt, dass ich hier das Sagen habe“, erklärt der 47-Jährige, der bei einem Sicherheitsdienst arbeitet.


Borchardt ist Kumpel und Kommandeur zugleich

Wer das Training stört, für den ist das Training schnell beendet. „Aber komplett rausgeschmissen habe ich noch keinen.“ Eine zweite Chance bekomme bei ihm jeder.

Borchardt hat ein Händchen für die Jugendlichen. Er ist Kumpel und Kommandeur zugleich. So hat er es geschafft, aus dem wilden Haufen eine richtige Gemeinschaft zu formen. „Es macht halt Spaß hier zu spielen, weil hier auch viele Kumpels von mir sind“, sagt Benny. Er ist 21 Jahre alt, gelernter Lagerist, aber derzeit ohne Arbeit. Zum Training um 14 Uhr kommt er mit einer Flasche Bier in der Hand. Als sein Trainer wenig später mit einem Karton und einer großen Tasche bepackt zum Bolzplatz geht, eilt Benny ihm sofort entgegen, um beim Tragen zu helfen.

Bei den Freekickers geht es eigentlich darum, besser im Fußball zu werden. Für die Jugendlichen bedeutet die Freizeitmannschaft jedoch mehr: Pünktlich zum Training kommen, sich motivieren und auch mal mit schlechten Ergebnissen umgehen - das lernen die Kicker auf dem Bolzplatz. Und Borchardt nimmt seine Jungs auch in die Verantwortung. So lässt er ältere Spieler Trainingseinheiten leiten: „Man muss ihnen etwas zutrauen und merkt dann schnell, dass man ihnen auch etwas zutrauen kann.“


Glasscherben auf dem Platz

Etwa 1.000 Euro gibt Kai Borchardt pro Jahr für seine Freekickers aus. „Das Geld geht für Anmeldegebühren, Fahrtkosten und Verpflegung drauf“, rechnet er vor. Vor jedem Turnier kauft er für alle Spieler Essen und Trinken, weil viel seiner Jungs das nicht von Zuhause mitbekommen. „Ich mache das ja, weil ich es gerne mache“, sagt Borchardt. Manchmal würde er sich aber auch etwas mehr Unterstützung wünschen - zum Beispiel bei der Trainingsstätte.

Den Bolzplatz, auf dem sie immer spielen, zieren am Sonntagnachmittag Hunderte kleine Glasscherben. Im Tor liegen Zigarettenkippen und Taschentücher. „Eigentlich kann man hier nicht spielen“, sagt Borchardt. Deswegen bemüht er sich um die kleine Turnhalle der Grundschule, die wenige Meter vom Hartplatz entfernt ist. „Ich bin da im Gespräch mit der Stadt - hoffentlich können wir da bald trainieren.“

Den Freekickers wird wenig geschenkt, umso schöner sind für sie Spenden, wie die von Christiane Lindele. Die hat zum Abschied noch eine weitere Überraschung für die Jugendlichen aus der Silberhöhe: Eine kleine Ballpumpe, die den Freizeitsportlern noch fehlte. „Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen für alles danken soll“, sagt Kai Borchardt. Lindele lächelt ihn an: „Sie müssen mir für gar nichts danken“, sagt die 44-Jährige und meint dann: „Machen sie einfach so weiter wie bisher.“ (mz)


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